"Wir müssen raus aus dem Haus, raus aus dem Stockwerk", rufen die Eltern ihren drei Kindern (2, 5 und 13) zu. Eine halbe Stunde später liegt ihre Wohnung - all ihr Hab und Gut - in Schutt und Asche. So erging es Anfang Februar den Angehörigen, der Tante und dem Onkel, unseres Kollegen Marwan Tourmuzi. Wie wir alle fassungslos mitverfolgen mussten, hatte ein starkes Erdbeben Gebiete im Südosten der Türkei und dem Norden Syriens erschüttert. Marwans Verwandte konnten ihre Leben retten. Genauso wie Angehörige unserer türkischen Kollegen, aber die Verzweiflung ist groß. "Meine Mutter, die in Aleppo lebt, hat mich angerufen", erzählt Marwan, der seit vier Jahren bei uns den Stanzautomaten bedient. "Ich war hier, auf der Arbeit, als sie mir sagte, was passiert war. Die Familie meines Onkels wohnt jetzt erst mal in einem Stall für Tiere. Bald soll ein Zelt kommen, das Rote Kreuz ist zum Glück da."
Wir, bei Alberts, sind sehr traurig und mit unseren Gedanken bei den vielen unschuldigen Opfern und Angehörigen unserer Kollegen. Wir fühlen mit den Menschen, die - insbesondere in Syrien - einer ohnehin schon katastrophalen Lage ausgesetzt waren. Die, nach Jahren gekennzeichnet von Krieg und Terror, nun auch noch unter den schlimmen Auswirkungen des Erdbebens leiden müssen.
Deshalb wollten wir helfen! Gemacht, um zu halten bedeutet auch, da zu sein, wenn Kollegen oder Mitmenschen uns brauchen. Darum haben wir uns für finanzielle Unterstützung entschieden, die jetzt den Hilfsorganisationen "Ärzte ohne Grenzen" und dem "Deutschen Roten Kreuz" gespendet wurde. Zwei Wochen lang standen Sammelboxen bei uns im Unternehmen aus und alle Belegschaftsangehörigen konnten spenden. Unsere Geschäftsführung hat den Betrag am Ende noch aufgestockt und so kamen insgesamt 2000 Euro zusammen.